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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 08.08.2008


Amanda Rogers - Heartwood
Silvy Pommerenke

Eine Frau, ein Klavier und drei Begleitmusiker – so präsentiert sich Amanda Rogers auf ihrem mittlerweile sechsten Album. Die sonst so verträumte Musikerin gibt sich dieses Mal regelrecht poppig...




...und nicht ganz so zurückhaltend wie bisher.

Die Mittzwanzigerin ist definitiv ein Gutmensch: als Veganerin verzichtet sie nicht nur auf den Verzehr von Fleisch, sondern lehnt tierische Produkte grundsätzlich ab. Da ist es nur logisch, dass der Bandbus, mit dem sie die letzten zwei Jahre durch die USA tourte, nicht mit Benzin, sondern mit Pflanzenöl fährt. Auf dieser Tour wurde sie von einer Rock`n`Roll Band begleitet, so dass es kein Wunder ist, dass das aktuelle Album ein wenig rockiger als seine Vorgänger ausgefallen ist. Für echte Rockfans ist dies natürlich nicht zu hören, aber für Amanda Roger Fans könnte dies eine (positive) Herausforderung werden.

Die junge Sängerin und Pianistin lebt in Syracuse am Onondaga Lake im Bundesstaat New York. Eine Kleinstadt mit 140.000 EinwohnerInnen passt auch besser zu der introvertierten Frau als die Metropole Big Apple. Seit ihrem fünften Lebensjahr spielt Rogers bereits Klavier und mit fünfzehn hatte sie ihren ersten Auftritt. Der hat sich mittlerweile hundertfach ausgeweitet, und wenn man ihre erste CD, die sie in Eigenproduktion herstellte, mit zu ihrem Oeuvre hinzuzählt, kommt die Amerikanerin bereits auf sechs Solo-Alben, und dies mit noch nicht einmal dreißig Jahren.

Die Pianistin behauptet von ihren Songs: "Meine Musik ist wie ein Schwarz-Weiß-Film, der zu schnell abgespielt wird, aber vielleicht läuft der Film auch nicht schnell genug." Wer nun immer schneller ist, so ist doch die Musik von Amanda Rogers eher beruhigend langsam, mit ausgefeilten Arrangements, einer angenehmen Stimme, die irgendwo zwischen Aimee Mann und Maria Mena liegt und poetischen Texten, durch die die HörerInnen hinterher ein kleines Stückchen bewusster durch die Welt gehen. Mehr kann man von anspruchsvoller Pop-Musik kaum erwarten.

Amanda Rogers im Netz: auf MySpace

Weiterhören: K.C. McKanzie und A Fine Frenzy


AVIVA-Tipp: Amanda Rogers klingt auf ihrem sechsten Album deutlich gereift und schenkt den HörerInnen ein Dutzend Songperlen, die die Singer-Songwriter-Kunst aufs Schönste präsentieren. Melodische und harmonische Arrangements, die vor allem von Rogers Stimme und dem Piano getragen werden, so dass dem relaxtem Feierabend nichts mehr im Weg steht.

Amanda Rogers
Heartwood

Label: Expect Candy / Cargo Records, VÖ: August 2008


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Beitrag vom 08.08.2008

Silvy Pommerenke